Tennisclub verband Saisoneröffnung mit Jahreshauptversammlung und ehrte langjährige Mitglieder

Das launische Aprilwetter zeigte sich bei der Saisoneröffnung des TC Schwarz-Weiß Kehl von einer freundlichen Seite: Im Sonnenschein auf der Clubterrasse konnte der Tennisverein seine langjährigen Mitglieder ehren. Die Begrüßung schloss den Dank an den neuen Pächter der Tennisgaststätte ein: Die 2. Vorsitzende des TC Kehl, Yasmina Vivier, zeigte sich im Namen des Vorstands und der Mitglieder hocherfreut darüber, dass seit Herbst mit Basem Milad und seinem Team vom „Pomodoro e Mozzarella“ wieder ein zuverlässiger und engagierter Partner für den Verein gefunden werden konnte. Bei der folgenden Ehrung empfingen Simone Müll-Fus (25 Jahre), Thomas Hamm (40 Jahre), Ellen Lubberger (45 Jahre) und Roland Hammel (50 Jahre) aus den Händen von Clubpräsident Benjamin Schäfer Urkunden für ihre jahrzehntelange Treue zum Verein.


Hansjörg Schertel für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt

Eine besondere Würdigung wurde zudem Hansjörg Schertel zuteil. Seine Mitgliedschaft währt bereits so lange, wie die Stadt Kehl wieder vollständig frei ist nach französischer Besatzung. Seit 1953 ist Schertel Mitglied des Tennisvereins. Seine Familiengeschichte ist darüber hinaus nicht nur in den folgenden Generationen mit dem TC Kehl verbunden, sondern bereits seit den 20er Jahren, als sein Vater Emil Schertel als erfolgreicher Spieler in Erscheinung trat. Nach dem Krieg baute Emil Schertel den Club wieder mit auf und wurde sein erster Nachkriegspräsident. Hansjörg Schertel, der auch im Laufe seiner 70-jährigen Mitgliedschaft Spitzenspieler, Jugendtrainer und sogar Clubwirt gewesen war, erhielt zur Ehrenurkunde auch eine Sacher-Torte – ein für den Konditor- und Bäckermeister standesgemäßes Präsent.


Mitgliederversammlung – Berichte des Vorstands

An die Saisoneröffnung schloss sich unmittelbar die diesjährige Mitgliederversammlung im Clubhaus an. Der 1. Vorsitzende, Benjamin Schäfer, erinnerte zu Beginn an das herausfordernde Fahrwasser, durch das der Tennisverein gesteuert werden musste. Neben der Suche nach einem neuen Pächter galt es vor allem die gestiegenen Energiepreise für den Verein und die Tennishalle einzukalkulieren. Dabei konnten durch Energieeinsparungen einerseits und eine Erhöhung der Hallengebühren anderseits negative Folgen abgefedert werden. Ebenso profitierte der Verein noch von langfristig geschlossenen Verträgen. Die Qualität der Freiplätze war ein weiteres Dauerthema der Saison. Monatelange Trockenheit und sturzbachartige Regenfälle setzten den Plätzen genauso zu wie die mittweile lange Lebensdauer – 70 Jahre ist ein Teil der Außenplätze alt und eine teure Grundsanierung wäre geboten. Der Vorstand appellierte daher besonders an die Mitwirkung aller Mitglieder bei der Platzpflege – Spielen auf nicht gewässerten Plätzen bei Trockenheit als auch auf zu weichen Plätzen ist Gift für die Platzpflege.


Grüne Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr

Erfreulichere Nachrichten konnte Schatzmeister Lars Münter der Versammlung präsentieren. Das Betriebsergebnis des vergangenen Geschäftsjahres zeigte beinah überall grüne Zahlen trotz der nach wie vor bestehenden Darlehenstilgung, die aus dem Clubhausbau in den 90er Jahren erwachsen ist. Zu dem positiven Ergebnis trugen dabei auch Sondereffekte bei wie eine Großspende und das Ausbleiben von Aufwendungen wie im Fall der 100-Jahr-Feier des Clubs. Der Ausblick konnte dennoch vorsichtig optimistisch ausfallen, da z.B. mit der Gastronomie auch wieder reguläre Pachtzahlungen an den Club fließen. Die Kassenprüferinnen empfahlen später im Anschluss an ihren Bericht die Entlastung des Schatzmeisters, die ebenso einstimmig erfolgte wie jene des gesamten Vorstands.

Sportwart Curd Moldt gab einen Überblick über das Abschneiden der Erwachsenenmannschaften. Neben den erfolgreichen Platzierungen der Herren-60-Mannschaft, die in der Oberliga Vizemeister wurde, und der Herren 30, die in der 1. Bezirksliga den dritten Platz erkämpfte, verwies Moldt auf die Spielgemeinschaften, die die Damenmannschaft sowie die Herren 40 und 50 mit dem TC Urloffen, der TSG TV 08 Willstätt bzw. dem TC Goldscheuer bilden – ein Trend, der über alle Altersklassen im Tennisverband hinweg die schwierige Personalsituation zeigt. Bei den Juniorenmannschaften konnten dagegen stets alle Mannschaften vollzählig antreten. Für die kommende Sommersaison sind auch wiederum fünf Mannschaften gemeldet.


Debatte(n) und Ehrenmitgliedschaft für Hans Staiger

Schriftführerin Inge Müll ging danach auf den Mitgliederstand ein, der in der vergangenen Saison rückläufig war. Der Vorstand will das Gewinnen neuer Mitglieder deshalb zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit in der neuen Saison machen und hat bereits durch eine Mitglieder-werben-Mitglieder-Aktion als auch durch „Vereins-Checks“, gesponsert vom Olympischen Sportbund, einzelne Initiativen gestartet. Erfolgreich angelaufen war in der vergangenen Saison auch die Werbung für Gastspieler, die online einen Freiplatz buchen und die Gastgebühr bezahlen können. Die Übertragung des Online-Platzbuchungssystems auf alle Freiplätze zur besseren Übersicht wurde allerdings von den anwesenden Mitgliedern kontrovers diskutiert und stieß nicht nur auf Gegenliebe.

Einmütigkeit herrschte dagegen bei der Ernennung von Hans Staiger zum Ehrenmitglied des TC Kehl. Der langjährige Mannschaftsführer und Sportwart hat sich beim TC Kehl auch wegen der Organisation der „Schleifchenturniere“ einen Platz in der Vereinsgeschichte verdient. Passend zu den vielen Versen, die Staiger zu Anlässen und Mitgliedern beim TC beigesteuert hat, wurde er von Sportwart Curd Moldt mit einem Gedicht geehrt. Ein Ausblick auf künftige Projekte wie die Aufwertung der Grünflächen schloss die Mitgliederversammlung ab, die mit einem gemütlichen Pizza-Essen auf der Clubterrasse ausklang.